Osteopathische Techniken

Die drei Grundprinzipien der Osteopathie

„Der Körper ist eine funktionelle Einheit“

Die Osteopathie vertritt die Sicht, alle Strukturen und Funktionen, sind untrennbar miteinander verbunden.

Daraus folgt, dass akute Beschwerden ihren Ursprung in einem völlig anderen Teil der körperlichen Einheit haben können. 

Beispielsweise kann eine schmerzende Schulter auch eine psychische Ursache haben und somit durch Stress ausgelöst werden.

„Die Struktur und die Funktion sind gegenseitig 
und beiderseitig abhängig voneinander“

Die Osteopathie unterscheidet zwischen Körperstrukturen (z. B. Knochen, Muskeln, Organe, Nerven, Körperflüssigkeiten) und Körperfunktionen (Durchblutung, Verdauung etc.).

Struktur und Funktion beeinflussen sich gegenseitig und müssen daher stets gemeinsam betrachtet werden. 

So kann eine willkürliche Veränderung der Funktion die Struktur verändern. Als Beispiel kann eine Fehlbelastung in der Schulter eine Kalkeinlagerung bilden. Während eine Veränderung der Körperstrukturen die Funktion beeinträchtigen kann, zum Beispiel durch einen Unfall.

„Die Funktion kreiert die Struktur und die Struktur dirigiert die Funktion.“ (Andrew T. Still)

„Der Körper besitzt selbstregulierende Mechanismen“

Der Körper hat die natürliche Eigenschaft, sich selbst zu regulieren, zu heilen und gesund zu erhalten. Normalerweise ist ein Mensch in der Lage, störende Einflüsse, etwa Stress, Verletzungen oder Krankheitserreger selbst zu neutralisieren.

Der Körper hat sehr effektive Selbstheilungskräfte. Kleine Wunden heilen meist von selbst und auch Fremdkörper, wie Bakterien und Viren werden vom Körper bekämpft.


Die drei Säulen der Osteopathie

In der Osteopathie unterscheidet man drei Systeme:

1. Das Craniosacrale System

Die Craniosacral-Therapie beruht unter anderem auf der Annahme, dass sich die rhythmischen Pulsationen der Gehirn-Rückenmarksflüssigkeit (Liquor cerebrospinalis), auf die äußeren Gewebe und Knochen übertragen und somit ertasten lassen – dem sogenannten craniosacralen Rhythmus.

Bei dieser Therapie werden kaum wahrnehmbare Handgriffe im Bereich des Schädels und des Kreuzbeins ausgeführt. 

Der Therapeut arbeitet mit seinen Handflächen oder Fingern vorwiegend mit minimalen Zug- oder Druckkräften. 

2. Das Parietale System

In der Parietalen Osteopathie werden die Gelenke, Muskeln, Sehnen, Bänder und Faszien auf Bewegungseinschränkungen untersucht und behandelt. 

Störungen im Parietalen System können nicht nur die Statik und Mechanik des ganzen Körpers beeinträchtigen, sondern auch über gefäßbedingte und nervale Verbindungen innere Organe in ihrer Funktion einschränken. Die Behandlung erfolgt mittels verschiedenster Techniken wie Mobilisationstechniken, Muskel-Energie-Techniken, Myofaszialen Techniken und Impulstechniken.

Die Chiropraktik und MT sind ein Teilgebiet der parietalen Osteopathie.

3. Das Viscerale System

Im Bereich der Visceralen Osteopathie werden die inneren Organe sowie ihre umgebenden Strukturen auf Bewegungseinschränkungen hin untersucht und behandelt. Bewegungseinschränkungen im visceralen System haben nicht nur einen negativen Einfluss auf die Funktionsfähigkeit der inneren Organe, sondern auch, durch mechanische, nervale und gefäßbedingte Verbindungen, auf das craniosacrale und auf das parietale System. Genau wie im parietalen System sind die inneren Organe miteinander durch Bänder verbunden oder an unserem Bewegungsapparat aufgehängt.

Das Ziel einer visceralen Behandlung ist das Wiederherstellen einer harmonischen Bewegung der Organe.